News & Events Inclusive Entrepreneurship Summit 2023

Inclusive Entrepreneurship Summit 2023

Inspirierende Ideen, zukunftsweisende Diskussionen und entschlossene Handlungspläne dominierten den gestrigen Inclusive Entrepreneurship Summit in Berlin. Getragen vom Verein Perspektive neuStart in Kooperation mit dem RKW-Kompetenzzentrum und Handbook Germany : Together stand dieser Tag ganz im Zeichen der unternehmerischen Vielfalt. Der Verein Perspektive neuStart engagiert sich für ein inklusives Gründungsgeschehen in Deutschland und möchte Menschen aus aller Welt (Newcomer Entrepreneurs) sowie Frauen (Female Entrepreneurs) dabei unterstützen, ihr eigenes Unternehmen erfolgreich zu gründen. Unterstützt wird der Verein von der FITT gGmbH, der KIZ SINNOVA gGmbH sowie Social Impact, ermöglicht wird er von Generali – The Human Safety Net, J.P. Morgan und der Schöpflin Stiftung.

„Der Inclusive Entrepreneurship Summit markiert einen bedeutenden Schritt auf dem Weg zu einer inklusiven und nachhaltigen Gründungskultur in Deutschland. Er setzt ein starkes Zeichen für mehr Sichtbarkeit von weiblichen Selbständigen und Selbständigen mit Einwanderungs- und Fluchtgeschichte. Die Vielfalt an Ideen und Talenten, die in unserer Gründungslandschaft stecken, bereichert nicht nur unseren Wirtschaftsstandort und trägt zum Gelingen der grünen und der digitalen Transformation bei, sondern spiegelt auch eine offene und dynamische Gesellschaft wider“, so Dr. Anna Christmann, Beauftragte des BMWK für die Digitale Wirtschaft und Start-ups und Keynote-Speakerin auf dem Summit. 

Die ausführliche Pressemitteilung findest du hier.


Workshop-Ergebnisse

In verschiedenen Workshops und Diskussionsrunden ging es um die Thematik „Finanzierungsinstrumente und Herausforderungen für Female und Newcomer Entrepreneurs“. Hierbei teilten Expert:innen aus Politik, dem Finanzsektor und den regionalen Gründungsökosystemen ihre Erfahrungen und erarbeiteten gemeinsam Ideen und Lösungsansätze. Hier sind die Ergebnisse der einzelnen Workshops:

Finanzierungsinstrumente

Dr. Ralf Sänger und Mosjkan Ehrari

Beim Inclusive Entrepreneurship Summit in Berlin am 27.09. haben wir einen Workshop zu dem Thema "Finanzierungsinstrumente" veranstaltet. Hier sind die Kernpunkte:

  • Herausforderungen bei Start-up Finanzierung, darunter die Intransparenz von Förderinstrumenten und regionale Unterschiede.
  • AHA-Momente: Langjährige Finanzierungshürden für Gründer:innen, zusätzliche Hürden für gemeinnützige Organisationen und Bedarf an Kleinstfinanzierungen (500 bis 5.000 EURO).

Resümee und Ausblick:

  • Die Finanzierung bleibt eine anhaltende Herausforderung für unsere Zielgruppen, und obwohl das Thema seit Jahren diskutiert wird, bedarf es nach wie vor einer umfassenden Lösung.
  • Der Zugang zur Finanzierung und die Art der Finanzierung sind stark vom individuellen Ausgangspunkt der Gründer:innen abhängig und erfordern eine differenzierte Herangehensweise aufgrund der Vielfalt der Zielgruppen.
  • Die Bedarfe an Finanzierungsmitteln variieren erheblich, daher ist eine umfassende Lösung erforderlich. Es existieren bereits gute Beispiele, die angepasst werden könnten.

Und was kommt als Nächstes?

  • Wir werden die Bedarfe und Herausforderungen aufgrund der Anmerkungen der Teilnehmenden zusammenfassen.
  • Im vierten Quartal 2023 wird eine virtuelle Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die zu einem ersten Treffen einlädt, um gemeinsam Lösungen für die identifizierten Herausforderungen zu entwickeln.
  • Alle Teilnehmenden der Veranstaltung sind herzlich eingeladen, sich dieser wichtigen Initiative anzuschließen.

Gemeinsam können wir eine bessere Finanzierungsumgebung für Female und Newcomer Entrerpreneur:innen schaffen. Lasst uns zusammenarbeiten und Lösungen finden!

Ukrainische Gründer:innen

Norbert Kunz und Jens Nagel

Kernpunkte

  • Ankommensbedingungen verbessern: Die bürokratischen Abläufe in Deutschland sind schwerfällig, und es fehlt an einer zentralen Anlaufstelle. Die Sprachbarriere ist eine Herausforderung, da viele Ukrainer:innen kein Deutsch, sondern eher Englisch sprechen.
  • Überlastung von Beratungsstellen: Beratungsstellen, die bei Behördengängen und Übersetzungen helfen, sind überlastet, was die Gründungsberatung beeinträchtigt.
  • Berufsorientierungsberatung vor Gründung: Nicht alle Ukrainer:innen sind für die Gründung geeignet. Eine Berufsorientierungsberatung könnte vor der Gründungsberatung sinnvoll sein.
  • Heterogene Zielgruppe: Ukrainer:innen in Deutschland sind vielfältig, daher ist eine maßgeschneiderte Gründungsberatung wichtig.

Atmosphäre und Stimmung:

  • Es gab einen offenen Austausch und eine informelle Atmosphäre.
  • Das Panel bestand aus Gründer:innen und Partnerinstitutionen, was zu einer vielfältigen Diskussion beitrug.

Wichtige Aussagen:

  • In der Ausländerbehörde wird nicht auf die Möglichkeit der Gründungsberatung hingewiesen.
  • Netzwerke für Unterstützung und Erfahrungsaustausch werden oft über soziale Medien organisiert.
  • Eine funktionierende Geschäftsidee aus der Ukraine kann schnell starten, wenn Unterstützung vorhanden ist, aber diese Institutionen sind nicht überall verfügbar.

Persönliche AHA-Momente:

Einige Länder bieten bessere Aufnahmebedingungen für Ukrainer:innen, weshalb 20% nach kurzer Zeit weiterziehen, insbesondere nach Kanada und Polen.

Was nun?

  • Beratungsstellen müssen entlastet werden, um sich auf die Gründungsberatung zu konzentrieren.
  • Bürokratische Hürden müssen abgebaut, Anträge digitaler und mehrsprachiger gestaltet werden.
  • Die Gründungsberatung muss individuell auf die vielfältige Zielgruppe zugeschnitten sein.
  • Flächendeckende Anlaufstellen in gleichbleibender Qualität sind notwendig.

Diese Erkenntnisse sind entscheidend für die Förderung inklusiven Unternehmertums und die Integration ukrainischer Gründer:innen in Deutschland.

Wissenschaft

Beim Inclusive Entrepreneurship Summit in Berlin gab es einen spannenden Workshop zum Thema "Wissenschaft". Unter der Moderation von Prof. Dr. Simone Chlosta und Florian Täube tauschten hochkarätige Panelisten ihr Wissen aus:

  • Prof. Maria Elo (University of Southern Denmark; Professor für International Business and Entrepreneurship)
  • Dr. Alexandra David (IAT Gelsenkirchen; Senior Researcher on Migration, Entrepreneurship & Innovation)
  • Vanusch Walk (Startup Verband, Researcher, Migrant Founder Monitor)

Die Diskussion fokussierte sich auf die aktuellen Herausforderungen für migrantische und geflüchtete Gründer:innen und wie wissenschaftliche Erkenntnisse diese Probleme adressieren können. Die Ergebnisse des Migrant Founder Monitors wurden beleuchtet und Best-Practice-Beispiele aus anderen Ländern wurden ergründet.

Besonders hervorgehoben wurden die Unterschiede in der Wahrnehmung und Unterstützung von "migrantischen Gründer:innen" im Vergleich zu "Globals" oder "Internationals". Die Empfehlungen an die Politik basierten auf soliden wissenschaftlichen Ergebnissen, um eine inklusivere Gründungslandschaft zu gestalten.

Die Workshop-Ergebnisse:

  • Verwendung von potentialorientierten Labels wie "Globals" oder "Internationals" anstelle von defizitär behafteten Labels wie "migrantische Gründer:innen".
  • Steigerung der Sichtbarkeit und Bedeutung von internationalen, diversen Vorbildern, bereits in der Schulbildung.
  • Aufbau von regionaler Gründungsunterstützung außerhalb von Berlin und Schaffung digitaler und mehrsprachiger Zugänge.

Diese Erkenntnisse sind entscheidend, um eine inklusivere und vielfältigere Unternehmerlandschaft in Deutschland zu fördern.

Gründungsökosystem

Beim Inclusive Entrepreneurship Summit in Berlin stand auch das "Gründungsökosystem" im Fokus. Mit Julia Siebert und Dr. Natalia Gorynia-Pfeffer als Moderatoren, teilten hochkarätige Panelisten ihre Erkenntnisse:

  • Ellen Bommersheim (Kompass Frankfurt)
  • Cristina Cipolletta (ISI Berlin)
  • Bodo Kalveram (Wirtschaftsförderung Essen)
  • Elif Kahnert (Social Business Women Rhein Main)

Die Diskussion zielte darauf ab, ein Gründungsökosystem zu gestalten, das allen - internationalen Gründer:innen, Frauen und Newcomern - einen adäquaten Einstieg in die Selbständigkeit ermöglicht. Empfehlungen wurden erarbeitet, um kommunale Akteure bei der Gestaltung solcher Ökosysteme zu unterstützen.

Die Workshop-Ergebnisse:

  • Inklusivere Startup-Ökosysteme: Durch digitale und mehrsprachige Angebote den Zugang zu Finanzierung, Netzwerken und Anerkennung von Berufsabschlüssen verbessern.
  • International attraktive Ökosysteme: Internationale Gründer:innen anlocken, z.B. durch Start-up-Visaprogramme und gezielte Ansprache im Ausland. Aufbau einer Vernetzungsplattform für internationale und nationale Gründer:innen.

Diese Ergebnisse sind von entscheidender Bedeutung, um Gründungsökosysteme inklusiver und international ansprechender zu gestalten.


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